überraschungen
mit 18 dachte ich, ich könnte nie staubiger und schmutziger sein als nach drei tagen camping auf nem festival.
mit 28 weiß ich es besser.
die zugemauerte tür ist ein klassiker des gepflegten horrorhauses. weniger spannend ist das ganze, wenn die tür einfach nur als durchgang verlegt wurde, sprich zugemauert und nen meter weiter ein neues loch geschlagen. also nix mit geheimen kammern. schade ist es zwar um den ursprünglichen rundbogen, der bei der aktuellen, "neuen" tür nicht vorhanden ist. ehrlicherweise ist der durchgang an der jetzigen stelle aber um einiges praktischer als der alte. diese ausnahmsweise nicht wirklich unangenehme überraschung wollte ich eigentlich schon vor einer woche posten. als wir beim putz abschlagen die erste tür entdeckten. ja, genau. es war die erste. gestern kam dann die zweite überraschung: beim abschlagen der wände im wohnzimmer finden wir an der mauer zum hof einen 2,40 meter hohen torbogen. auch hier: schade um den schönen bogen über dem ehemaligen eingang. aus heutiger sicht mit blick auf die raumeinteilung aber gut, dass die eingangstür schon mal verlegt wurde...
sagte ich schon, dass das mühsam ist?
im gegensatz zu schlechten pornoplots lässt sich diese frage beim umbau eines alten bauernhauses wesentlich einfacher beantworten. jahrzehntelang wurde hier nicht nur überm stall, sondern auch unterm dach des wohnhauses heu und stroh gelagert. diesen alten heuboden wollten wir heute vormittag von strohresten befreien und säubern. in der annahme, dass es sich dabei um nur einige schaufeln/gabeln stroh handeln kann - schließlich wurde vor ca. 6 jahren das dach erneuert und seit mehr als 10 jahren waren keine tiere mehr am hof - machten wir uns mit 4 großen plastiksäcken auf zum räumen. über die schwere holzleiter ging's bestens mit staubmasken und overalls ausgerüstet unters dach. wo wir leider sehr schnell feststellen mussten: so einfach, wie wir uns das dachten, geht das wohl nicht. hier liegt nämlich wesentlich mehr stroh rum als erwartet. plus jede menge anderes zeug. also planänderung. erstmal holzstücke und co. in den hof schmeißen. dann abbruch mission heuboden. zurück zum estrich rausschlagen. küche fast fertig. mission heuboden wird demnächst erneut gestartet - das nächste mal mit direkter strohentsorgung von der dachluke aus auf den traktoranhänger.
... hatten wir vieles vermutet. was wir fanden, war eine überraschung. und bietet sich damit als erster eintrag in einer neuen kategorie an. eine kategorie, die sich bei der renovierung eines altbaus einfach nicht vermeiden lässt. negativ formuliert hätte ich sie auch "fehleinschätzungen" nennen können. aber das würde einfach nicht der allgemeinen einstellung zu diesem projekt entsprechen. also überraschungen. wir waren überrascht, als wir unter dem kunststoffbelag (eine grausamkeit für sich) nicht die erhofften holzdielen fanden, sondern auf beton stießen. wir waren weiters überrascht, als wir feststellen mussten, dass es sich beim beton nicht um ein "dünns heidl" sondern ne bis zu 10 cm ausgewachsene estrichschicht handelte. darunter isolierung mit glaswolle. und was fanden wir wohl unter der glaswolle? doch noch holz? neeein. weil's so schön ist: noch eine betonschicht. bautechnisch top. abbruchtechnisch weniger optimal. diesmal glücklicherweise aber nur mehr 2-4 cm dick, vergleichsweise einfach rauszuschlagen. vorsorgliches sauna gehen konnte den muskelkater dennoch nicht verhindern. aber so ne renovierung is halt keine kinderjause. davon zeugt auch mein erstes durchgearbeitetes paar handschuhe.